
Die Ursprünge der Konzertgruppe Festliche Serenaden im Schloss Favorite
Die Wurzeln der Festlichen Serenaden im Schloss Favorite reichen zurück bis in die Dreißigerjahre des vorigen Jahrhunderts. Der langjährige künstlerische Leiter Jochen Baier beschrieb es so:
Zur Geschichte des Quantz-Collegiums
Die erste Gründung des Quantz-Collegiums geht auf das Jahr 1936 zurück, als der damals 22-jährige Flötist Ernst Friedrich Wilhelm Bodensohn ein Kammermusikensemble gründete und ihm den Namen des „Vaters“ der deutschen Querflötengeschichte, „Johann Joachim Quantz“ gab.

Konzert mit E. Bodensohn als Friedrich II. anlässlich der Erstaufführung des Films „Fridericus – der alte Fritz“ im Jahr 1937

Bei den Ludwigsburgern Schlossfestspielen 1952.
E.Fr.W. Bodensohn, Flöte, Emil Mohr, Cembalo, Herbert Schäfer, Viola da Gamba und Hans-Hellmuth Boehm, Oboe.
1946 – Neustart
Der zweite Anlauf zur Gründung des Quantz-Collegiums stand nicht gerade unter einem günstigeren Stern. Bodensohn dazu:
„Nach einem je zweijährigen eisenhaltigen Luftveränderungsaufenthalt in Russland und Italien mit anschließender Gefangenschaft im Freien war dieser Versuch im Jahr 1946 mit Kollegen in Ludwigshafen geradezu abenteuerlich, was die Strapazen anbelangte.
1957- erste Serenade
Am 15. und 16. Juni 1957 war es dann so weit: Was bis heute währt, machte seinen Anfang. Das Quantz-Collegium spielte mit einem Bach-Programm die ersten Serenaden in Schloss Favorite. Bodensohns unermüdliches Wirken für die Festlichen Serenaden Schloss Favorite bis 1991 – die Unterstützung seiner Ehefrau Maria Bodensohn ist dabei nicht genug zu würdigen – diente vor allem einer Sache: Unbekannte Komponisten vorzustellen, zu bearbeiten, herauszugeben (in seiner eigens hierfür gegründeten Edition Bodensohn) und dem Publikum in Hunderten von Konzerten die Begeisterung für die Vielfalt der Musik mitzuteilen. Bodensohn scheute sich hierbei nicht, und das war nicht unumstritten, modernere Töne – vor allem die seiner eigenen Werke – in der Sala terrena anzuschlagen.

Das Quantz-Collegium in den achtziger Jahren

Der Wechsel ist vollzogen: Eine neue Generation gestaltet die Konzerte ab Beginn der neunziger Jahre
Nachfolge
Der Solo-Oboist Hans-Hellmuth Böhm wurde 1977 in seiner Eigenschaft als Lehrer für Oboe in der Musikhochschule Trossingen zum Professor ernannt. Der Soloflötist i. R. Ernst Friedrich Wilhelm Bodensohn erhielt für die Gründungen des Quantz-Collegiums und der Festlichen Serenaden Schloss Favorite sowie für seine kompositorische und verlegerische Tätigkeit 1981 die Stadtmedaille der Stadt Rastatt und 1982 das Bundesverdienstkreuz am Bande.
Unser Namensgeber
Tauchen Sie ein in das Leben unseres ehrenwerten Namenspatrons, Johann Joachim Quantz! Welch schillerndes Dasein er führte, welchen Ruhm er erntete – ein wahrer Virtuose seiner Zeit! Unser Namensgeber Johann Joachim Quantz wurde 1667 in der Nähe von Göttingen geboren. Nach seiner Ausbildung wurde er 1714 in Pirna Stadtpfeifer und erlernte weitere Blasinstrumente, sodass er 1716 in der Stadtkapelle Dresden Oboe und Flöte spielen konnte. Von großem Einfluss war die Bekanntschaft mit Johann Georg Pisendel (1687-1755), der 1712 erster Violonist, ab 1728 dann Konzertmeister der Dresdner Hofkapelle und 1716/1717 für ein Jahr lang ein Schüler Vivaldis war. Nach Fortbildungen, Querflötenunterricht und erster Kompositionstätigkeit führte Quantz seine „Grand Tour“ von 1724 bis 1726 nach Italien und anschließend, bis 1727, nach Paris und London, wo ihn Händel erfolglos drängte zu bleiben.

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